St. Hubertus, Neuss-Reuschenberg/Selikum

Der Pfarrpatron St.Hubertus (655 – 727) wirkte zuerst als Glaubensbote in Südbrabant und in den Ardennen. Später war er Bischof von Lüttich. Erst im 11. Jh. ging die Legende von der Bekehrung des Heiligen durch einen Hirschen, der ihm während einer Jagd mit einem Kreuz im Geweih erschien, auf Hubertus über. Seine Reliquien sind seit der Reformation verschwunden.

1961 – 63 errichtete der Kölner Architekt E. Schiffer die nach Osten ausgerichtete zweischiffige Hallenkirche mit geschwungenem Dachgesims und einem freistehenden Glockenturm mit einer Höhe von 21 m. In ihm hängen 5 Glocken im Gewicht von 170 bis 820 Kilogramm.

Die Südfassade ist in sechs Fensterzonen aufgeteilt. Die schmalen senkrechten und waagerechten Fenster in den Farben weiß (Freude und Reinheit), grün (Frieden und Hoffnung), rot (Leben und Feuer) und blau (Glauben,Wahrheit und Treue) geben dem Kirchenraum besonders beim Einfall von Sonnenstrahlen eine angenehme Wärme und Geborgenheit.

Die beiden Portale hat der Künstler F. De­necke (1930 – 1992) entworfen. Das zweiflügelige Hauptportal stellt das Abendmahl dar, das Nebenportal den Pfarrpatron St.Hubertus als Bischof mit dem Hirtenstab. – Im Türgriff ist ein kleines Totengerippe zu sehen, eine Anspielung auf den frühen Tod der Gemahlin des Heiligen, der so entscheidend für sein weiteres Leben war. – Auch die übrigen Metallarbeiten wie Tabernakel, Taufbeckendeckel, Kerzenleuchter, Osterleuchter, Absperrgitter, Wetterhahn, hat F. Denecke entworfen und gefertigt.

Die Orgel baute 1967 die Firma Seifert & Sohn aus Kevelaer. Sie verfügt über 16 Register; in ihr erklingen 60 Holzpfeifen und 1300 Zinnpfeifen.

Den Chorabschluss bildet ein von A.Pigulla aus Krefeld geschaffenes Flachrelief: Christus zwischen Ähren und Trauben (Eucharistie) sowie den vier Evangelistensymbolen. – Die Rückwand schmückt ein ebenfalls von Pigulla gestalteter Kreuzweg aus 15 Stationen der Passion Christi. – Neben einer Ikone eines Athener Künstlers mit Maria und Jesuskind finden sich Heiligenfiguren von Maria, Johannes, Hubertus, Augustinus, Petrus und Paulus im Kircheninneren verteilt. – Eine Besonderheit ist das von Gemeindemitgliedern entworfene (F. Berghoff) und erstellte (L.Werhahn) Fastentuch mit der Passion Jesu nach dem Johannesevangelium.