VORGESTELLT: Torsten Kürbig – ein Menschenfischer aus Neuss

02.10.2008

Kaplan Torsten Kürbig, der aus der Neusser Gemeinde St. Marien stammt, ist nicht irgendein Priester. Er ist Menschenfischer auf ganz besondere Weise, denn er kümmert sich um den Priesternachwuchs im Erzbistum Köln.

Als Leiter der Diözesanstelle "Berufe der Kirche" möchte er junge Menschen für (nicht nur) geistliche Berufe gewinnen. Dazu geht er bisweilen auch ungewöhnliche Wege: Wer ihn in einem Büro oder in dem Hinterzimmer einer Kirche sucht, wird ihn nicht finden. Denn sein Schreibtisch steht in einem Ladenlokal mitten in Köln – nicht weit von St. Gereon. Dort arbeitet er gemeinsam mit der Franziskanerin Schwester Katharina Hartleib und einer Sekretärin.

Die erste und wichtigste Aufgabe des Teams ist es, Ausschau zu halten nach geistlichen Berufungen. Kürbig, der übrigens auch Subregens, d.h. stellvertretender Leiter des Kölner Priesterseminars ist, zeigt sich fest davon überzeugt, dass Gott immer wieder Menschen zum Priesteramt oder für das Ordensleben beruft. „Aber wir suchen sie!“ Dazu sitzen die drei nicht nur in ihrem Ladenlokal und warten auf Besucher, Anrufe oder Emails. Immer wieder suchen sie den Kontakt zu Jugendlichen, empfangen Firmgruppen, sprechen mit Schulklassen oder betreuen einen Stand auf Abitur- bzw. Berufswahlmessen. Im Zusammenhang mit Diakonenweihen, die regelmäßig in Pfarrkirchen stattfinden, gehen sie auf die dortigen Gemeinden mit ihren Jugendgruppen zu. Im Rahmen der Gesprächsreihe „Ehrlich gesagt“ werden kirchliche Berufsbilder vorgestellt. Monatlich wechselnde Plakate und Postkarten unter dem Motto „Seid meine Zeugen“ sollen nicht nur Aufmerksamkeit erregen, sondern auch berühmte und beliebte Gottesdiener wie beispielsweise Papst Johannes Paul II. oder Mutter Teresa in den Fokus der Jugendlichen rücken.

Doch wenn Interessierte für geistliche Berufe gefunden sind, ist die Arbeit von Kaplan Kürbig und seinem Team noch lange nicht zu Ende. Sie wollen dann die Jugendlichen zusammenzubringen, damit diese sich unter Gleichgesinnten treffen können, wollen den Austausch untereinander ermöglichen und Gemeinschaft erfahrbar machen. In einer Zeit, in der stark religiöse Jugendliche es in der Schule und bei Freunden nicht immer einfach haben, ist dies bestimmt auch notwendig.

Da mittlerweile die meisten Gemeinden keine eigenen Jugendkapläne mehr haben, fehlen den Jugendlichen häufig auch glückliche und überzeugte Priester, zu denen sie eine persönliche Beziehung aufbauen können und die ihnen als Vorbilder dienen. Deswegen gibt es rund um die Diözesanstelle einen Kreis von Priestern, die solche Aufgaben mit übernehmen. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit den Stadt- und Kreisjugendseelsorgern.

Doch auch auf ganz andere Art und Weise „arbeiten“ Kaplan Kürbig und seine Mannschaft für geistliche Berufe: Einmal im Monat laden sie zum „Ladenschlussgebet“ um geistliche Berufe ein. Darüber hinaus gibt es im Erzbistum die Gebetsgemeinschaft „rogamus“, der bereits ehr als 2.500 Mitglieder angehören. Sie denken jeden Tag im Gebet an all jene, die in einem geistlichen Beruf leben oder die in der Ausbildung und Förderung für solche tätig sind.