Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen

01.03.2011

"Wie viele Brote habt ihr?", um diese Frage geht es auch im Dekanat Grevenbroich/Dormagen beim ökumenischen Weltgebetstag der Frauen. Auch Männer sind herzlich willkommen.

Vorbereitet wurde der Gottesdienst von Frauen aus Chile. Als roter Faden ziehen sich die Begriffe „Haben – Danken – Teilen“ durch die Zusammenkunft. Der Weltgebetstag wird am Freitag, 4. März, jeweils ab 15 Uhr in der evangelischen Christuskirche in Grevenbroich sowie in der Kirche St. Martinus in Wevelinghoven begangen. In St. Briktius in Oekoven und in St. Peter in Rommerskirchen feiern die Frauen der evangelischen Kirchengemeinde Rommerskirchen und der katholischen Pfarreiengemeinschaft "Gilbach" am gleichen Tag jeweils ab 15 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst. Am Freitag, 11. März, wird der Weltgebetstag ab 15 Uhr beziehungsweise 17 Uhr in den Kirchen St. Gabriel in Delrath und St. Josef in Delhoven begangen. Anschließend besteht jeweils die Gelegenheit zur Begegnung bei Imbiss und Kaffee.

Der Weltgebetstag fällt in diesem Jahr auf den 4. März. „Wieso ausgerechnet am Tag nach Weiberfastnacht, wurde ich dieser Tage gefragt", so Monsignore Franz Josef Freericks, Dechant des Dekanats Grevenbroich/Dormagen. Die Antwort: "Der Weltgebetstag ist eine große ökumenische Basisbewegung. Er wird jedes Jahr am ersten Freitag im März von vielen christlichen Konfessionen gefeiert. Allein in Deutschland beteiligen sich jedes Jahr rund eine Million Frauen, Männer und Kinder an den Gottesdiensten."

Das Leitthema in diesem Jahr stammt aus dem spannungsreichen Chile. Erdbebenkatastrophe im Februar, spektakuläre Rettung von 33 verschütteten Bergleuten im Oktober, Hungerstreik der arbeitslosen Frauen aus der Stadt Lota im November: Im Jahr 2010 kam das südamerikanische Land nicht aus den Schlagzeilen. Inhalt dieser Meldungen war immer wieder die krasse gesellschaftliche Ungleichheit in Chile. Auch der Gottesdienst zum Weltgebetstag 2011 greift dies auf: Die Frauen aus Chile erzählen von einem Land der extremen Gegensätze. Sowohl geographisch als auch politisch, ökonomisch und gesellschaftlich. Das schwere Erdbeben hat den Menschen ganz konkret vor Augen geführt: "Wir müssen das, was wir haben, solidarisch teilen!" Das solidarische Teilen begegnet einem im Weltgebetstags-Gottesdienst der Chileninnen immer wieder: in den Bibellesungen zur Witwe von Sarepta (1 Könige 17) und zum Wunder der Brotvermehrung (Markus 6, 30-44), in der Landesgeschichte und der symbolischen Handlung des Brotteilens.

Mit der Kollekte aus den Weltgebetstagsgottesdiensten in Deutschland werden auf der ganzen Welt Frauenprojekte gefördert. So auch in Chile. Bereits seit Mitte der 1970er Jahre bestehen enge Kontakte des deutschen Weltgebetstagskomitees zu Frauenorganisationen in Chile. Die vom deutschen Komitee geförderten Projekte greifen wichtige Themen aus dem Leben der chilenischen Frauen auf. Sechs von zehn der seit 1975 geförderten Vorhaben unterstützen den Widerstand gegen die Diskriminierung, kämpfen gegen geschlechterspezifische Gewalt und für eine frauengerechte Gesundheitsversorgung und/oder haben die wirtschaftliche Existenzsicherung und Ernährungssicherheit von Frauen und ihren Familien zum Ziel.