Milch von glücklichen Kühen: Neusser St.-Augustinus-Gruppe kooperiert mit Bio-Molkerei

02.07.2021

Wenn es um die Ernährung geht, setzen immer mehr Verbraucher auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Das sind Themen, die auch Marko Anderson, Leiter der Speisenversorgung und Gastronomie bei der Neusser St.-Augustinus-Gruppe, und Küchenleiter Holger Böker sehr am Herzen liegen. So wird beispielsweise bereits Fleisch von zwei lokalen Metzgereibetrieben bezogen, und die Eier kommen von drei Geflügelhöfen aus der Region. Noch einen Schritt weiter geht das Unternehmen jetzt mit einer wegweisenden Kooperation: Milch soll es in den Senioreneinrichtungen demnächst nur noch von glücklichen Kühen geben – und zwar vom Schauhof, einer Bio-Molkerei in Willich. Damit bezieht die Gruppe ihre Lebensmittel erstmals direkt beim Erzeuger.
 
Wer den Schauhof besucht, dem bietet sich ein nahezu romantisches Bild vom Landleben: Die Kühe weiden auf grünen, weitläufigen Wiesen. Die Kälber bleiben die ersten Wochen bei ihren Muttertieren und das Futter stammt aus eigenem Anbau. Beste Bedingungen, die selbst dem überzeugten Veganer Holger Böker, Ideengeber der Kooperation, ein gutes Gefühl geben. Der Koch ist seit zwei Jahren als Küchenleiter für mehrere Senioreneinrichtungen der St.-Augustinus-Gruppe tätig und setzt zu 95 Prozent auf Frischküche statt Tiefkühlprodukte. Dabei legen Böker und Anderson viel Wert auf Regionales, auf nachhaltige Produktion und eben auch auf Tierwohl.
 
Der Kontakt zum Schauhof entstand über persönliche Netzwerke. So ist Böker in der Regionalwert AG und im Ernährungsrat im Rhein-Kreis Neuss aktiv. Mit ihrem Vorstoß, Bio-Milch in den Küchen der Gruppe einzuführen, liegt die St.-Augustinus-Service GmbH im Trend: Der Absatz ist laut Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen bundesweit deutlich gestiegen: in den ersten beiden Monaten 2021 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 17,6 Prozent auf 78,6 Millionen Liter.
 
Bevor Holger Böker die Kooperation mit der Willicher Bio-Molkerei startete, ließ er sich von Bäuerin Petra Zens die Produktion genau zeigen und erklären. Die rund 80 Kühe tragen alle einen Namen und genießen tatsächlich Streicheleinheiten der Mitarbeiter auf dem Hof. „Wir haben für sie eigens Kleewiesen angelegt, füttern sie mit Luzernen und Weidekräutern. Auf Spritzen und gentechnisch verändertes Futtermittel wird verzichtet“, erklärt Zens. Dadurch sei die Milch nicht nur frei von Schadstoffen, sondern auch besonders reich an Omega-3-Fettsäuren.