Meerbuscher Gläubige feiern gemeinsam Messe

10.06.2012

Wenn Sonntagsmessen gestrichen oder verlegt werden, ist dies oft mit Ärger in den Gemeinden verbunden. Doch trotzdem wagte die Meerbuscher Gemeinde St. Mauritius und Heilig Geist eine Änderung: einmal im Monat treffen sich die Christen der fusionierten Gemeinde zur „Gemeindemesse“.

Dann gibt es in der gesamten Pfarre nur eine Sonntagsmesse und nicht – wie an den anderen Sonntagen – in jeder Kirche die Möglichkeit zum Gottesdienstbesuch. Während der Beginn immer um 10.30 Uhr ist, wechselt die Kirche monatlich.

Die Initiative zu diesem ungewöhnlichen Schritt ging vom Pfarrgemeinderat aus. „In der ersten gemeinsamen Sitzung haben wir uns gefragt: Was ist wichtig?“, erklärt Gemeindereferentin Ingrid Mielke. Man sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Feier der heiligen Messe im Mittelpunkt des Gemeindelebens stehe. Allerdings hielt man es nicht für sinnvoll, viele einzelne Gottesdienste zu feiern, die dann auch noch schlecht besucht seien. Daher verständigte man sich auf die monatliche „Gemeindemesse“. Mielke sieht darin ein „gemeinsames Erleben und Bestärken in der Kirche“.

Viele Gläubige reagieren positiv auf das Angebot, insbesondere Familien. Das liegt vielleicht auch daran, dass im Laufe der Zeit verschiedene Gruppen gezielt angesprochen werden, so beispielsweise die Kommunionkinder. Lediglich unter den älteren Gottesdienstbesuchern wird die Änderung nicht durchweg gut angenommen, etwa weil sie lieber zur gewohnten Zeit in die gewohnte Kirche gehen. Mitunter kommt es auch vor, dass Gläubige die „Gemeindemesse“ vergessen und dann vor der verschlossenen Kirche stehen.

Dennoch ist Gemeindereferentin Mielke davon überzeugt, einen guten Weg zur Ansprache der Gläubigen gefunden zu haben. So plant die denn auch weitere Projekte: einen monatlichen Jugendgottesdienst und einen gestalteten Sonntagabend alle zwei Monate.