Krieg, Inflation, Energiekrise: Suppenküche der St.-Augustinus-Gruppe ist stark gefragt

31.01.2023

Der Bedarf ist noch einmal gewaltig gewachsen: In Spitzenzeiten warteten zuletzt 70 Männer und Frauen auf eine warme Mahlzeit der Suppenküche vor dem Haus St. Agnes an der Nordkanalallee in Neuss – jeden Tag. „Die Folgen des Krieges in der Ukraine sind auch bei uns deutlich zu spüren“, sagt Magdalena Hackl, Geschäftsführerin der Behindertenhilfe der St.-Augustinus-Gruppe, die die Suppenküche gemeinsam mit der Seniorenhilfe und dem Alexius/Josef-Krankenhaus betreibt. Trotz Energiekrise und gestiegener Lebensmittelpreise ist das Team an 365 Tagen im Jahr für die Menschen in Not da. 22 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind täglich im Einsatz. Die Essensausgabe der Suppenküche hat stets von 11.30 bis 13 Uhr geöffnet. 

„Wir wollen den bedürftigen Menschen zeigen, dass wir an sie denken und sie nicht alleine sind“, so Bereichsleiter Miroslaw Dorosz. „Bei uns muss auch niemand einen Nachweis erbringen, dass er bedürftig ist. Jeder, der danach fragt, bekommt ein warmes Essen“, verspricht der Koordinator. Dabei berührt es ihn besonders, wenn Eltern mit ihren Kindern kommen: „Wenn ich die Kinderwagen sehe und dann die Frage kommt, ob es auch etwas für die Kleinen gibt, kommen einem schon die Tränen“, gibt Dorosz zu. Die Regel sei das aber nicht – die meisten Besucher sind erwachsene Männer. 

Für jeden Gast gibt es neben einer großen Portion der warmen Mahlzeit etwas Obst, gespendete Backwaren von der Bäckerei Puppe und einen Joghurt. In der kalten Jahreszeit bietet das Team außerdem heißen Tee an, der sehr gut ankommt. 

Das Team der Suppenküche blickt nachdenklich auf die vergangenen Monate zurück: „Wir erleben, dass der Bedarf an Hilfsangeboten wie unseren steigt. Die Spendenbereitschaft ist weiterhin sehr hoch, aber die Mittel sind endlich“, sagt Geschäftsführerin Hackl. „Viele Menschen haben in diesem außergewöhnlichen Jahr schon sehr viel geholfen und viele Helfer leiden selbst unter den gestiegenen Kosten. Die Verunsicherung ist jedenfalls groß.“ Umso glücklicher ist das Team über die Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Das hat erst kürzlich Fördermittel in Höhe von 7500 Euro bewilligt.