Katholikenratsvorstand sprach mit Weihbischof Woelki

03.02.2011

Im Rahmen der Visitation im Kreisdekanat Rhein-Kreis Neuss kam der Kölner Weihbischof Dr. Rainer Woelki auch mit dem Vorstand des Katholikenrats zusammen. Die Laienvertreter trugen ihm das vor, was sie zuvor im Gespräch mit den angeschlossenen Pfarrgemeinderäten und Verbänden erarbeitet hatten.

Einen ersten Schwerpunkt der Diskussion bildete das Thema „Leitende Pfarrer“. Viele Pfarrgemeinderatsmitglieder hatten sich darüber beklagt, dass Pfarrstellen zu lange vakant bleiben, dass Pfarrer zu viel Zeit für Verwaltungsarbeiten aufbringen müssen und dass es Verletzungen bei Priestern und Gläubigen gebe. Hinterfragt wurde das Modell als Ganzes, aber auch die Rollenwahrnehmung durch manche Geistliche.

In einem zweiten Themenkomplex beklagten die Katholikenratsvertreter einen Rückzug der Kirche aus der Gesellschaft. Die Kirche habe im Rahmen des Projekts „Zukunft heute“ zahlreiche Kindertagesstätten aufgegeben, auch bei der Umwandlung von Bekenntnis- in Gemeinschaftsgrundschulen agierten die örtlichen Kirchengemeinden zu defensiv. Dabei solle gerade die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein Schwerpunkt der gemeindlichen Pastoral sein und biete große Chancen für die Kirche.

Drittens forderte der Katholikenrat Konzepte zur Erwachsenenkatechese. Viele Erwachsene seien in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen, -entwürfen und -phasen auf der Suche nach Gott, fänden aber in der gemeindlichen Pastoral keine Antworten. Auch der Zugang zu Kindern und Jugendlichen sei einfacher, wenn sie von glaubensfirmen Eltern begleitet würden.

Ein Katalog mit dreißig weiteren Fragen und Anregungen wurde dem Bischof für seine Arbeit mitgegeben. Diese entstanden in einem Gespräch zwischen dem Katholikenratsvorstand und den Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte und Verbände, das zur Vorbereitung der Visitation angesetzt worden war.