Ihre Aufgabe hat Gewicht - Seelsorgehelfer beauftragt

06.02.2011

Zwei Mitarbeiter der St. Augustinus-Behindertenhilfe erhielten kürzlich die erzbischöfliche Beauftragung zur Begleitung in der Seelsorge von Menschen mit Behinderung.

Sabine Krautwurst (25) vom Wohnverbund St. Josef und Klaus Hansen (47) vom Wohnverbund St. Alexius wurden am 17. Januar zum „Begleiter in der Seelsorge“ beauftragt. Für diese Aufgabe stellt ihnen die St. Augustinus-Behindertenhilfe durchschnittlich fünf Stunden ihrer wöchentlichen Arbeitszeit zur Verfügung, um seelsorgliche Angebote für Menschen mit Behinderung zu gestalten – unter fachlicher Begleitung der hauptamtlichen Seelsorger für Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen in Düsseldorf/Rhein-Kreis Neuss. In der Beauftragungsfeier überreichte Monsignore Rainer Hintzen im Auftrag von Joachim Kardinal Meisner die Beauftragungsurkunde. „Ihre Aufgabe hat Gewicht“, sagte Organisator Peter Bromkamp vom Erzbistum Köln. Denn schließlich gehe es darum, dass „Gottes Nähe und Liebe erlebbar werde … bei allen Menschen, denen sie begegnen.“ Der Beauftragungsgottesdienst stand unter dem Thema „Ihr seid das Salz der Erde“. In seiner Predigt wünschte Hintzen den insgesamt zwölf Beauftragten: „Sie sollen als Begleiter das Salz in der Suppe werden. Und ich wünsche ihnen, dass Sie andere zum Geschmack der Suppe führen.“ Wilfried Gaul, Geschäftsführer der St. Augustinus-Behindertenhilfe, Sabine Schneider, Leiterin des Wohnverbundes St. Josefs, Stephan Könen, stellvertretender Einrichtungsleiter des Wohnverbundes St. Alexius, sowie Vera Thaller als Vertreterin der Geschäftsführung der St. Augustinus-Kliniken gratulierten den Beauftragten. „Ich freue mich, dass nun zwei weitere Mitarbeiter diese Qualifikation in ihre Arbeit einbringen“ sagt Gaul und schildert die bereits vorhandenen positiven Erfahrungen, die es durch eine bereits 2006 beauftragte Mitarbeiterin in der St. Augustinus-Behindertenhilfe gibt.

An insgesamt vier Kursblöcken bereiteten sich Krautwurst und Hansen auf ihre neue Tätigkeit vor. Dabei ging es um die eigenen Glaubenserfahrungen, seelsorgliche Gesprächsführung, die Gestaltung von religiösen Ritualen sowie um Seelsorge im Spannungsfeld von Institution und Spiritualität. „Die Themen haben mich angeregt, mich ganz neu mit meinem Glauben auseinander zu setzen“, sagt Klaus Hansen, „und diese Ressource, die möglicherweise bei den Bewohnern verschüttet worden ist, möchte ich auch bei ihnen wach rütteln.“ Dazu wird er Gesprächskreise, Feiern von Namenstagen oder den religiösen Jahreskreis gestalten. In einer Projektphase während des Kurses haben sich die Teilnehmer darin schon erprobt. So lud Sabine Krautwurst an ihrem Arbeitsplatz Menschen mit chronisch psychischer Erkrankung zum religiösen Gesprächskreis ein: „Anfangs konnte ich nicht einschätzen wie sich die Eingeladenen auf das religiöse Thema einlassen. Doch dann merkte ich schnell, dass ich gar nicht so viel dazu beitragen muss. Das war spannend. Ich brauchte eigentlich fast nur zuhören.“
Sich mit Religion und Kirche zu beschäftigen ist Krautwurst nicht fremd. Messdienerin – katholische Jugendarbeit, das sind nur zwei Stationen, in denen sie sich ehrenamtlich engagiert. „Kirche und Religion zieht sich durch mein ganzes Leben“, betont die 25jährige. Und damit wird sie sich – ebenso wie Hansen - nun auch im Rahmen der Arbeitszeit beschäftigen: Für Menschen mit Behinderungen – aber auch für ihre Kolleginnen und Kollegen.