Grünes Nachbarschaftsprojekt am Neusser "Memory Zentrum" gestartet

07.12.2021

Vier Kubikmeter gesiebter Mutterboden, über 50 Schubkarren Baumschnitt, 30 Säcke Laub und unzählige Schaufeln Holz-Häcksel hat es gebraucht, um die neuen Hochbeete neben der Demenz-Einrichtung "Memory Zentrum" der katholischen St.-Augustinus-Gruppe in Neuss zu füllen. Noch stehen die Hochbeete zwischen Steinhausstraße und Gottfried-Schmitz-Weg auf lehmigem Erdboden. Doch soll hier in den nächsten Monaten eine grüne Begegnungsfläche für die gesamte Nachbarschaft entstehen.

In Kooperation mit der Firma Shiseido aus Düsseldorf und vielen freiwilligen Helfern konnte das "Memory Zentrum" dieses soziale Projekt jetzt realisieren. Auf der 600 Quadratmeter großen Fläche, die zum Haus gehört und bisher ungenutzt blieb, werden noch ein Blühstreifen mit Pflanzen für Insekten angelegt und Sitzgelegenheiten aufgestellt. Die frisch gezimmerten Hochbeete sollen ausschließlich mit Gemüse und Obst bepflanzt werden. „Jeder, der mag, kann den Garten nutzen, um in den Hochbeeten Gemüse anzubauen, um zu verweilen oder die Natur zu genießen. Wer keinen grünen Daumen hat, darf auch einfach so Gemüse ernten“, sagt Monika Künzel von Shiseido. „Wenn hier Familien entlangkommen, soll jedes Kind mit einer Erdbeere in der Hand gehen.“ Neben Familien, die am Gottfried-Schmitz-Weg wohnen, zählen auch ältere, zum Teil alleinstehende Menschen zur Nachbarschaft, oder Menschen, die mit Demenz leben.

„Wir verstehen das 'Memory Zentrum' als Nachbarschaftshaus, hier können gesunde und kranke Menschen zusammenkommen. Wir freuen uns, dass es für diese Begegnungen bald auch einen grünen Raum unter freiem Himmel geben wird“, sagt Manfred Steiner, Diplom-Sozialpädagoge im "Memory Zentrum". „Und in einem offenen Garten für die ganze Nachbarschaft können Zusammenkünfte noch mal viel ungezwungener entstehen. Hier kommen dann Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nicht begegnet wären.“

Im Frühjahr werden Blumen gesät, die großen Findlinge, die als Sitzgelegenheit dienen, werden an die richtigen Stellen gelegt und die Hochbeete bepflanzt. Als Startgeschenk gab es Saatgut und ein Buch übers richtige Gärtnern von den freiwilligen Helfern. „Ende Februar pflanzen wir dann die ersten Möhren an“, verspricht Manfred Steiner. „Wer dabei sein will, ist jetzt schon herzlich eingeladen.“