Großer Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrats

13.01.2012

Cornel Hüsch und Karin Kortmann beim Neujahrsempfang. Foto: TZ
Der Kreiskatholikenrat blickt zuversichtlich nach vorn und setzt große Hoffnungen auf den jetzt beginnenden Dialogprozess der Kirche. Diese Auffassung prägte den Neujahrsempfang, den die 170.000 Katholiken repräsentierende Laienvertretung im Neusser Augustinerinnen-Kloster Immaculata ausgerichtet hat.

Vorangegangen war dem Empfang ein Gottesdienst mit Kreisdechant Monsignore Guido Assmann, Dechant Hans-Günther Korr, dem ehemaligen Stadtdechanten Jochen Koenig und Pater Bruno Robeck, dem Prior des Zisterzienser-Klosters Langwaden. Cornel Hüsch, der Vorsitzende des Kreiskatholikenrats, gab seiner Sorge Ausdruck, dass Städte und Gemeinden vielerorts keine Vorteile mehr darin erblicken, wenn christliche Kirchen soziale Angebote machen. „Ich verspüre, und das wird in Haushaltstiteln deutlich, dass auch in den Kommunen hier im Rhein-Kreis Neuss Staat vor Privat und Privat vor Kirche gesetzt wird. Dies widerspricht nicht nur dem Geist der Verfassung, dem gelebten Subsidiaritätsprinzip, sondern führt zu einer gottlosen Gesellschaft“, sagte Hüsch.

Der Vorsitzende des Kreiskatholikenrats erinnerte an den Besuch von Papst Benedikt XVI., der an die Gläubigen appelliert hatte, an der Entweltlichung der Kirche weiterzuarbeiten. „Der Auftrag, die Kirche zu entweltlichen, bedeutet für mich, dass uns die Strukturen und Werkzeuge, die wir in den letzten Jahren zur Definition der Kirche der Zukunft genutzt haben, nicht weiter bringen. McKinsey und Roland Berger können eine Kirche der Zukunft nicht konstruieren. Die Kirche der Zukunft muss durch Liebe, Vertrauen und die Gewissheit, dass die Freiheit der Kinder Gottes die Kirche zum Guten trägt, geprägt bleiben“, so Hüsch. Sämtliche Strukturdebatten, die nur an Geld, Einfluss, Demografie und Macht orientiert seien, seien zum Scheitern verurteilt.

Im Jahr 2012 will sich der Kreiskatholikenrat „intensiv und aktiv“ in den von den deutschen Bischöfen gewünschten und geförderten Dialogprozess einbringen. Zur Vorbereitung darauf hat das Bildungswerk „Familienforum Edith Stein“ drei Veranstaltungen organisiert, die in der Kirche Heilig Geist, in der Krypta der Basilika St. Quirin sowie in der von Licht-Künstler Heinz Mack gestalteten Kapelle des ehemaligen Collegium Marianum in Neuss stattfinden. Die zentrale Begegnung wird am 28. April im Foyer des Rheinischen Landestheaters in Neuss ausgerichtet. Eine Einstimmung darauf gab Karin Kortmann beim Neujahrsempfang. Die Vize-Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sprach über das Thema „Mut zum Dialog! Eine Kirche bittet zum Gespräch.“