Gemeinden gehen bei der Caritashaussammlung neue Wege

17.11.2013

Vom 16. November bis zum 7. Dezember wird in den Gemeinden vor Ort wieder eine Caritas-Haussammlung durchgeführt. Frauen und Männer der Gemeinden werden durch die Straßen ziehen, die Menschen aufsuchen und um eine Spende bitten für diejenigen, die in eine finanzielle Notlage geraten sind.
 
95 % des gesammelten Geldes verbleiben in den einzelnen Gemeinden. Jeder Spender kann sehen, was mit seiner Spende geschieht, wofür sie verwendet wird; für Menschen, die in der direkten Umgebung und Nachbarschaft leben, die in Not sind, krank, einsam, arbeitslos, hoffnungslos verschuldet, suchtgefährdet, in Trennung lebend, behindert, alt, arm und vieles mehr.
 
Die Not wird immer größer, die Zahl der Helferinnen und Helfer aber vielerorts kleiner. Deshalb beschreiten die Gemeinden neue Wege:
Die Christen in Kaarst und Büttgen können nicht alle Straßen besuchen, da es bei der Größe der vier Pfarrgemeinden immer schwieriger wird, genügend Sammler zu gewinnen. Daher machen sie mit einer besonderen Aktion auf die Caritas-Haussammlung aufmerksam: In den Pfarrkirchen werden Schautafeln aufgehängt, auf denen man anhand entsprechender Stadtpläne die Straßen sehen kann, die noch nicht besucht werden. Die Hoffnung dahinter: dass Kirchgänger sich freiwillig melden und einen Straßenzug übernehmen.
Einen ganz anderen Weg geht die Pfarreiengemeinschaft Neuss-Mitte. Dort werden schon seit einigen Jahren alle katholischen Haushalte auf dem Postweg angeschrieben und um Spenden gebeten. Verglichen mit den Haussammlungen ist der Erlös so viel höher, dass Druck- und Portokosten mühelos ausgeglichen werden. In den Stadt- und Ortsteilen, in denen es noch Sammlerinnen und Sammler gibt, gehen diese weiterhin, da das persönliche Ansprechen ebenfalls wichtig ist. Oberpfarrer Msgr. Assmann, der diesen Weg vor einigen Jahren erstmals beschritten hatte, hat dieses Vorgehen jetzt auch nach Grevenbroich „importiert“, wo er derzeit als Pfarrverwalter tätig ist.
 
Dass ein solcher Brief in dieser Zeit, da viel über das Geld der Kirche gesprochen wird, nicht bei allen gut ankommt, wissen der Pfarrer und die vielen Sammler. „Und doch wagen wir es“, schreibt Assmann. „Denn auch in Neuss gibt es Not, wenn auch nicht immer sofort zu erkennen.“