Gegen den plötzlichen Herztod: Kirchengemeinden rüsten sich mit Defibrillatoren aus

07.06.2012

Immer mehr Kirchengemeinden rüsten sich mit Defibrillatoren aus. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen den plötzlichen Herztod.

In Deutschland sterben pro Jahr etwa 100.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Auch in Neusser Kirchen kam es schon zu Notfällen: Prominentestes Beispiel ist Kreisjugendseelsorger Marcus Bussemer, der während einer Jugendmesse bewusstlos zusammenbrach, aber wiederbelebt werden konnte. In der Neusser Marienkirche starb vor wenigen Jahren sogar ein Gottesdienstbesucher.

Dem plötzlichen Herztod liegt in den meisten Fällen ein Kammerflimmern zu Grunde. Die Herzkammern schlagen plötzlich sehr schnell, unkontrolliert und unregelmäßig. Es wird kein Blut mehr durch Körper und Gehirn gepumpt, es kommt zu einem Kreislaufstillstand.
Das Kammerflimmern wird durch Setzen eines elektrischen Schocks (Defibrillation) behandelt. Die klassische Defibrillation erfolgt durch den Notarzt, seit einigen Jahren ist aber auch die Frühdefibrillation durch Laien auf dem Vormarsch. Mit Hilfe von automatischen Defibrillatoren, die über eine Sprachsteuerung die notwendigen Schritte mitteilen, kann schon vor dem Eintreffen des Notarztes erste Hilfe geleistet werden. Fehler kann man dabei nicht machen.

In der Pfarreiengemeinschaft Neuss-West wurden zwischenzeitlich alle Kirchen und Pfarrheime mit Defibrillatoren ausgestattet, ebenso in St. Cyriakus (Neuss – rund um die Erftmündung) und St. Marien (Neuss-Mitte). Konkrete Pläne gibt es bereits in den Gemeinden auf der Neusser Furth.

Wer überlegt, Kirchen, Pfarrheime oder andere öffentliche Orte mit Defibrillatoren auszustatten, kann von der Initiative „DEFI Neuss“ Unterstützung bekommen. Auf der Internetseite www.defi-neuss.de ist ein reichhaltiges Angebot an Informationen verfügbar. Dort gibt es auch eine Karte, aus der Standorte von Defibrillatoren in Neuss ersichtlich sind.