Fördervereine – die Zukunft (heute) selber in die Hand nehmen

18.10.2010

Spätestens seitdem es im Erzbistum Köln das Sparprojekt "Zukunft heute" gibt, ist klar: das Geld ist knapp - auch in der Kirche. Doch viele Christen trotzen der Misere und nehmen die (finanzielle) Zukunft ihrer Gemeinden und Vereine selbst in die Hand.

Gerade in den vergangenen Jahren haben sich einige kirchliche Fördervereine gegründet, um Gemeinden und ihre Einrichtungen und Gruppen, Pfarrzentren oder gar Kirchen und Kapellen finanziell zu unterstützen. Ohne dieses Engagement müsste die Vielfalt der Kirche vor Ort wohl leiden. katholisch-in-neuss.de stellt einige dieser Fördervereine beispielhaft vor:

Wem der Erhalt des Pfarr- und Jugendheimes Sankt Cornelius Erfttal wichtig ist, der kann Mitglied im "Kirchbauverein Sankt Cornelius" werden. Wegen der zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen muss die Pfarrgemeinde zukünftig selbst für den Erhalt des Pfarr- und Jugendheimes aufkommen. Dafür fallen jährlich nicht nur die laufenden Kosten an, vielmehr muss auch eine Rücklage in Höhe von 7.000 € erwirtschaftet werden. Mitglieder des Vereins helfen dabei mit, indem sie vier Euro pro Monat bezahlen.

Auch das Pfarrheim von Sankt Peter in Neuss-Rosellen gäbe es so nicht ohne das finanzielle Engagement zahlreicher Laien. Das 30 Jahre alte Gebäude musste zuletzt saniert werden, die Dämmung und die Sanitäranlagen waren völlig veraltet. Der neue Pfarrsaal ist jetzt im Erdgeschoss angesiedelt, der Kindergarten hat nun im Obergeschoss sein Zuhause. Die Kosten für den Rohbau in Höhe von fast 800.000 € übernahm das Erzbistum, für die Innenausstattung musste die Gemeinde etwa 20.000 € aus eigenen Mitteln oder durch eigene Arbeit erbringen.

Dass die Obertorkapelle in Neuss wieder stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten ist, hat sie ihrem im Jahre 2008 gegründeten Förderverein maßgeblich zu verdanken. Am Obertor stand schon im 15. Jahrhundert eine Kapelle. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstand ein Neubau, der später den Schwestern des inzwischen aufgegebenen "Obertorklösterchens" als Kapelle diente. Heute steht das Gotteshaus in der Obhut der Münstergemeinde. Der Förderverein möchte die Ausstattung verbessern: Die Anschaffung einer kleinen Orgel, die Restaurierung des Bodenbelags und der Kauf eines Priestergewandes stehen auf der Wunschliste ganz oben.

Einen größeren Kirchbau unterstützt der Förderverein St. Pankratius aus Glehn. Die Pfarrkirche des Ortes wurde in den vergangenen Monaten komplett saniert und restauriert, seit Palmsonntag erstrahlt sie wieder in neuem Glanz. An der Finanzierung der Arbeiten beteiligte der Förderverein sich mit großem Engagement. Auch künftig wird er die Gemeinde finanziell unterstützen.