Ewiges Gebet im Wandel

23.01.2014

Das ewige Gebet ist eine jahrhundertealte Tradition in der katholischen Kirche. In Meerbusch bemüht sich die Kirchengemeinde, diese Tradition mit neuem Leben zu füllen.
 
Der Grundgedanke des ewigen Gebets lautet: Ein ganzes Jahr über wird an diesem Tag gebetet, jede Pfarrgemeinde übernimmt die Garantie dafür, dass das Gebet nicht abreißt, sondern immer stattfindet. Dafür gibt es im Erzbistum Köln einen Kalender, in dem für jeden Tag eine andere Kirche eingetragen ist. Dort finden sich etwa im Januar viele Kirchen aus Neuss, im März aus Grevenbroich, und im September aus Dormagen.
 
Früher wurden die Gläubigen Straßenweise zum Gebet eingeteilt – und sie kamen: 24 Stunden lang, von 0 Uhr bis 24 Uhr waren die Kirchen geöffnet und gefüllt mit den unzähligen Betern. Die Realität der vergangenen Jahre Zeit jedoch: das ist vorbei. In vielen Gemeinden werden nur noch wenige Betstunden angeboten und selbst diese sprechen nur noch sehr wenige Menschen an.
 
Dass dies nicht das Ende des ewigen Gebietes bedeuten muss, zeigt die Meerbuscher Kirchengemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist. Mit Unterstützung des Pfarrgemeinderates wurde dort eine neue Idee geboren: die Verteilung von Gebetszeiten. An den beiden Wochenenden vor dem Tag des ewigen Gebets wurden Kärtchen mit einer Uhrzeit ausgegeben. Jeder Gläubige, der ein solches Kärtchen mitgenommen hat, hat sich dadurch verpflichtet, eine Viertelstunde lang zu einer bestimmten Zeit zu beten: in der Kirche, zu Hause oder wo auch immer. Zum Abschluss des Tages findet dann eine Anbetung in der Mauritiuskirche statt, gefolgt von einer heiligen Messe.
 
Pfarrer Michael Berning ist optimistisch, dass dieses Konzept Früchte trägt: „Es wäre doch gelacht, wenn wir alle gemeinsam den Tag nicht mit Gebet erfüllen würden!“