Erste Tiersegnung am Nikolauskloster

04.10.2013

Was haben Hunde, Papageien, Meerschweinchen und Pferde gemeinsam? Sie alle dürfen am Sonntag, 6. Oktober, mit zum Nikolauskloster bei Glehn gebracht werden, denn dort wird ab 15.30 Uhr erstmals eine Tiersegnung auf der Klosterwiese stattfinden.
 
Damit folgen die Oblatenmissionare, die selbst ihren Klosterhund Moritz, den Kater Lukas und die Katze Maya beherbergen, einem alten Brauch um den Gedenktag des heiligen Franz von Assisi. Um diesen Heiligen ranken sich zahlreiche tierische Legenden, weshalb an seinem Gedächtnistag zugleich der Welttierschutztag stattfindet. Bei Franz von Assisi wird jeweils betont, dass er sich mit allen Geschöpfen geschwisterlich verbunden fühlte. Deshalb habe er auch den Vögeln gepredigt oder den Wurm von der Straße aufgehoben, damit niemand ihn zertreten konnte.
 
"Eine ähnliche Verbundenheit fühlen wir auch heutzutage mit unseren Tieren, die aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind. Noch vor hundert Jahren war es üblich, dass den Stalltieren in katholischen Gemeinden gesegnetes Wasser oder Brot verabreicht wurde – als Schutz gegen Unheil oder Krankheiten. Schließlich waren sie das wichtigste Kapital des Haushalts", so Pater Felix Rehbock, der Rektor des Nikolausklosters. Auch wenn viele Haustiere heute nicht mehr ausschlaggebend fürs Vermögen seien, so seien sie doch oftmals als Beschützer oder treuer Partner festes Mitglied der Familie geworden.
 
Diese tierischen „Lieblinge“ zu segnen bedeutet, ihnen ein sprechendes Zeichen zukommen zu lassen: Sie sind Geschöpfe Gottes, die wie wir Menschen unter Gottes Schutz stehen. Die biblische Schöpfungsgeschichte weist auf die besondere Rolle der Tiere hin, die vom Menschen voll Achtung umsorgt werden sollen. Darauf ist die Tiersegnung, die dieses Jahr zum ersten Mal im Nikolauskloster stattfinden wird, zurückzuführen.
 
Aber nicht nur die Tiere sollen am 6. Oktober gehegt werden. Nach dem Wortgottesdienst mit Segnungsfeier auf der Klosterwiese können ebenfalls Frauchen und Herrchen gestärkt werden. Frischer Kuchen aus der hauseigenen Backstube lädt auf der großen Terrasse zum Stärken und Verweilen ein, während sich die Kinder auf den neuen Spielgerüsten austoben können. Damit versprechen die Oblaten des Nikolausklosters einen rundum gelungenen Sonntag für Geist und Leib, Mensch und Tier.