Dormagen: Pilger erlebten auf der Israel-Fahrt der Pfarre St. Michael neue Einblicke ins Heilige Land

19.04.2019

Beeindruckende Landschaften, spannende steinerne Zeugnisse und bewegende Gemeinschaft in den Heiligen Messen – die Pilgerfahrt der Pfarre St. Michael Dormagen-Süd nach Israel berührte die 33 Teilnehmer auf vielfältige Weise: Die Dormagener wandelten auf den Spuren Jesu, besichtigten in Bethlehem, Nazareth, Kafarnaum, See Genezareth und Jerusalem die biblischen Orte, die ihnen Pfarrer Peter Stelten näher brachte.

Als „Botschafter“ Dormagens gestartet, wurden sie schnell zu Abgesandten des Glaubens. „Wir gehen buchstäblich im Evangelium spazieren“, sagte Stelten über das Heilige Land als „fünftes Evangelium“. Denn für die Christen sei der Besuch des Landes Jesu mehr als nur „Steinegucken“: „Wir sind nun Bürger Jerusalems, Jerusalemiten“, sagte Stelten bei der Übergabe der „Pilgerurkunden“ vom Lateinischen Patriarchat Jerusalems.

Ob Jeep-Tour durch die gar nicht so karge Wüste Negev beim Ramon-Krater, intensiver Spaziergang von der Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg durch das Kidrontal auf den Ölberg in Jerusalem oder sonnige Bootsfahrt auf dem See Genezareth: Überall war etwas Besondere zu spüren. Mehrere Gesprächspartner brachten den Dormagenern zudem das Leben im Heiligen Land näher, unter anderem als Ordensfrau, als Rektor des Österreichischen Hospizes und als Propst der evangelischen Erlöserkirche in Jerusalem.

Organisiert hatte die Pilgerreise der Deutsche Verein vom Heiligen Lande. Als wegen des Jerusalemer Marathon die Gruppe kurzzeitig „festsaß“ und der Bus das Gelände nicht verlassen konnte, zeigte sich die „rheinische Lösung“: Voller Elan feuerten die Dormagener die Läufer – auch mit kölschen Liedern – an, die sich erfreut bedankten, zurück jubelten, winkten und abklatschten.

Passend zum Titel der vierten Israel-Pilgerfahrt der katholischen Gemeinde, der „Pilger, Ritter und andere Reisende im Heiligen Land“ lautete, lag ein Schwerpunkt nicht nur auf den biblischen Stätten, sondern umfasste auch die zahlreichen Hinterlassenschaften der Kreuzritter, die im Jahr 1099 zum ersten Mal das Heilige Land betraten. Viele der Ruinen weisen noch die europäische Architektur der Gotik auf, wie in der Festung im Yehi’am-Nationalpark.
 
Denn die Kreuzritter haben genau die Burgen und Festungen gebaut, die sie aus ihrer Heimat kannten: sowohl im Landesinneren auf Anhöhen wie Montfort (Starkenberg) und Belvoir über dem Jordantal, als auch direkt am Mittelmeer wie in Akko, dem Hauptsitz der Kreuzfahrer, mit riesigen Festungs- und Hafenanlagen, wie auch im Apollonia-Nationalpark bei Herzlia und in Caesarea Maritima, wo die Ritter-Spuren unübersehbar sind.