Dormagen: Neue Flüchtlingsgruppe im Raphaelshaus

26.02.2016

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Aus: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

„Deutsch von morgens bis abends“ sollen die Mitglieder der Abraham-Gruppe lernen, die Hans Scholten ab Mitte März im Raphaelshaus plant. Der Direktor des Jugendhilfezentrums und seine Mitarbeiter vereinen darin zehn unbegleitete junge Flüchtlinge, die nicht nur die Sprache pauken werden, sondern sich auch ein Taschenfeld bei Gärtnerarbeiten verdienen können. Ein halbes Dutzend Pädagogen wird sich um sie kümmern.

Bei den Teilnehmern handelt es sich um Schiiten und Sunniten aus Syrien, Irak und Afghanistan sowie einen Christen aus Somalia. Und so ist der Name der Gruppe auch nicht zufällig gewählt. „Wir wollen nicht das Trennende der Religionen hervorheben, sondern das Verbindende“, so Scholten. Daher habe es nahegelegen, Abraham, den Stammvater der drei monotheistischen Religionen, als Namenspatron der Gruppe zu wählen. Was Scholten außerdem wichtig ist: „Nicht diskutierbar ist das deutsche Grundgesetz. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner, und den werden wir in etlichen Sprachen verteilen.“

Dem Raphaelshaus des „Katholischen Erziehungsvereins für die Rheinprovinz“ sind Menschen auf der Flucht nicht fremd. Waren es nach dem Zweiten Weltkrieg Vertriebene aus dem Osten, die dort zeitweise ein Zuhause fanden, so kamen später „Boat-People“ aus Vietnam und Flüchtlinge vor Golf- oder Balkankrieg.