Das Warten hat ein Ende

07.08.2007

In diesen Tagen bezieht er sein Domizil im Schatten des Quirinus-Münsters – in der Münsterstraße, denn das Pfarrhaus am Freithof befindet sich noch im Umbau. Am kommenden Sonntag wird er in sein neues Amt eingeführt: Msgr. Guido Assmann ist dann der neue Oberpfarrer von St. Quirin. Damit ist das Warten für die Neusser Innenstadtgemeinde vorbei. Nach sieben Monaten der Vakanz hat sie wieder einen „eigenen“ Pastor. Neben dem Amt des Oberpfarrers wird Msgr. Assmann auch das Amt des Kreisdechanten für das Kreisdekanat Neuss übernehmen.

Der aus Radevormwald stammende Guido Assmann, Jahrgang 1964, wurde nach dem Studium der Theologie in Bonn und Freiburg 1990 zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplanszeit in Eitorf/Sieg und Köln-Klettenberg wurde er 1998 Pfarrer in Dormagen. 2000 erfolgte die Ernennung zum Dechanten des Dekanats Dormagen. Ab 2004 war er für zwei Jahre im Kölner Generalvikariat Projektleiter für die territoriale Seelsorge im Projekt „Zukunft heute“. 2005 wurde er Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem sowie zum Kaplan Seiner Heiligkeit mit dem Titel Monsignore ernannt.

Was hat denn die Münstergemeinde von ihrem neuen Pfarrer zu erwarten? „Ein Regierungsprogramm habe ich nicht.“, sagt Dechant Assmann. Er steht seinen neuen Aufgaben aufgeschlossen gegenüber, möchte schnell möglichst viele Menschen und Gruppen kennen lernen. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit sieht er: Sakramente spenden, die Heilige Messe feiern, den Glauben verkünden.

Fest steht aber, dass Assmann seine neuen Ämter in einer Zeit antritt, die von Umbrüchen geprägt ist. Das Sparprojekt „Zukunft heute“ ist noch nicht ganz vorbei, da stehen im Rahmen des „Pastoralplans 2020“ schon die nächsten Veränderungen an: Seelsorgebereiche sollen zusammengelegt werden, auch in Neuss. Msgr. Assmann sieht das nicht nur pessimistisch: „Es ist dem Erzbischof ein ganz wichtiges Anliegen, die Pastoral auf die Zukunft hin gut zu sichern“. Um Pastoral und vor allem die Feier der Sakramente sicherzustellen, müssten Strukturen gestrafft werden, um – vor allem für die Pfarrer – die Gremienarbeit nicht immer aufwändiger werden zu lassen. Das schließe aber nicht aus, dass es etwa im Rahmen der bisherigen Gemeindestrukturen „kleine Zellen“ gebe, die sich weiterhin treffen, um ihren Glauben zu leben. Assmann denkt dabei etwa an Caritasgruppen oder Frauengemeinschaften. Sie alle könnten sich um einen „Altar in der Mitte“ versammeln, ihren Aufgaben aber vor Ort nachgehen. Die Zusammenlegung von Gemeinden bedeute also nicht, dass „alles“ zusammengelegt werden müsse.

Am 12. August wird Pfarrer Assmann also in St. Quirin begrüßt. Zur Einführung in seine neuen Ämter wird eigens Erzbischof Joachim Kardinal Meisner nach Neuss kommen. Nach einem Kennenlerntreffen ab 15.30 bei Kaffee und Kuchen (auf dem Münsterplatz) beginnt das Pontifikalamt um 18.00 Uhr. Gegen 19.30 Uhr findet im Zeughaus ein Empfang statt. Wer am kommenden Sonntag nicht zur feierlichen Einführung des neuen Oberpfarrers kommen kann, wird ihn bestimmt zwei Wochen später im festlichen Trubel rund um das Münster treffen. Denn das Schützenfest hat er sich schon „mit dickem Stift im Kalender reserviert“.

Thomas Kaumanns, katholisch-in-neuss.de