Ausstellung in Grevenbroich: Niederrheinische Glaubensfragen

17.11.2015

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Aus: Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln

Konrad Thomas, in den 1960er Jahren Oberpfarrer der Deutsch-Ordens-Pfarrei in Elsen, war immer gut für Anekdoten und reichlich gefüllte Klingelbeutel. In Hülchrath wurden 1937 kunterbunte Erinnerungsbilder an die erste heilige Kommunion verteilt. Und der Willibrordus-Brunnen am Welchenberg ist ein unübersehbares Zeichen der Volksfrömmigkeit gewesen.

Seinem Wasser wurden Heilkräfte zugesprochen, und bis ins 20. Jahrhundert gab es den Brauch, als Zeichen der Fruchtbarkeit und zur Vermeidung von Krankheiten vor einer Geburt Babywäsche am Willibrordus-Brunnen aufzuhängen. All das zeigt die Ausstellung „Niederrheinische Glaubensfragen“, die jetzt bis zum 6. Januar im Museum der niederrheinischen Seele in der Grevenbroicher Villa Erckens zu sehen ist.

Die von Kulturamtsleiter Stefan Pelzer-Florack und seinem Team zusammengestellte Ausstellung beleuchtet darüber hinaus den Reformationstag 1888, an dem das erste evangelische Gotteshaus in Grevenbroich eingeweiht wurde, und viele andere religiöse Anlässe, wobei auch düstere Kapitel wie die Hexenprozesse nicht ausgespart werden. Vorträge schließen den Kreis. So spricht Theologie-Professor Dr. Manfred Becker-Huberti aus Langwaden am Sonntag, 29. November, ab 15 Uhr über das Thema „aber.Glauben. Was hilft, wenn sonst nichts hilft“.