„Alter Ritus“ wieder erlaubt - vor Ort noch keine Pläne

09.10.2007

Die Feier der Hl. Messe im sogenannten tridentinischen Ritus ist seit dem 14. September wieder als außerordentliche Form der Liturgie erlaubt. Vor Ort in Neuss und den umliegenden Städten gibt es aber noch keine Pläne, solche Gottesdienste zu feiern.

Nach dem Konzil von Trient (1545-1563) war der lateinischsprachige Gottesdienst für die katholische Kirche weltweit vorgeschrieben. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde die Liturgie reformiert. Die Feier in der jeweiligen Landessprache wurde eingeführt und die Gemeinden wurden stärker in die Messfeier einbezogen. Die Messbücher wurden dementsprechend ersetzt. Nach Protesten gegen diese Liturgiereform war die Verwendung der tridentinischen Messe allerdings seit 1984 wieder unter strengen Auflagen erlaubt.

Papst Benedikt XVI. hat nun am 7. Juli 2007 das Apostolische Schreiben „Summorum Pontificum“ veröffentlicht. Demnach ist die Feier der Hl. Messe im lateinischen Ritus von 1962 wieder öfter erlaubt. Der Papst benannte allerdings auch eine Reihe von Vorgaben, um diese Feiern in die Einheit der Kirche und die Diözesen einzubinden. Inzwischen hat die Deutsche Bischofskonferenz Leitlinien für die deutschen Diözesen verabschiedet.

In Neuss und Umgebung gibt es noch keine konkreten Pläne zur Feier der Hl. Messe nach dem tridentinischen Ritus. Dies mag auch daran liegen, dass nach Aussage des Erzbischofs bisher kein großer zusätzlicher Bedarf angemeldet worden ist. Kreisdechant Msgr. Assmann jedenfalls verweist darauf, dass die Zelebration im Ritus von 1962 schon seit Langem in drei Kirchen in Düsseldorf, Köln und Bonn erlaubt sei. Neusser Katholiken, welche die Hl. Messe im alten Ritus mitfeiern möchten, können dies in St. Dionysius, Düsseldorf-Volmerswerth oder in Maria Hilf im Kölner Süden tun. Dort feiert die Priesterbruderschaft St. Petrus regelmäßig Gottesdienste in lateinischer Sprache.

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