AdventsZeit - Interview mit Chefredakteur Robert Boecker

09.11.2015

Zweimal im Jahr, im Sommer und zum ersten Advent, wendet sich das Erzbistum Köln mit einer Zeitschrift direkt an die Katholiken im Erzbistum Köln. Die nächste Ausgabe der AdventsZeit erhalten alle katholischen Haushalte ab dem 24.11. per Post. Gemeinsam mit einem Redaktionsteam stellt Chefredakteur Robert Boecker für die SommerZeit und die AdventsZeit ein buntes Magazin zusammen. Im Interview mit katholisch-im-rhein-kreis-neuss.de gibt er einen ersten Einblick in die aktuelle Ausgabe.
 
Wer entscheidet, welche Themen in der AdventsZeit veröffentlicht werden?
Letztlich entscheidet der Chefredakteur, welche Themen in der AdventsZeit erscheinen. Aber, und das ist mir sehr wichtig: Es gibt ein Team von engagierten Frauen und Männer aus verschiedenen Bereichen der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit, die sich in regelmäßigen Redaktionssitzungen und einer Klausurtagung mit der Themen- und Autorensuche beschäftigen. Es ist ein sehr kreativer Prozess, der sich auch in der Vielfalt und der Qualität der Advents- und SommerZeit widerspiegelt.
 
Warum gibt das Erzbistum Köln ein eigenes Magazin heraus?
Das Erzbistum Köln investiert viel Geld, um mit den Katholiken in der Erzdiözese in Kontakt zu treten. Die persönlich adressierte und per Post zugestellte Zeitung soll Ausdruck der Wertschätzung sein. In Zeiten, in denen die Menschen immer seltener zur Kirche gehen ist es umso wichtiger, dass die Kirche auf die Menschen zugeht. Die Verteilzeitung ist mehr als ein Lebenszeichen der Kirche von Köln. Sie soll informieren, unterhalten, beraten, Tipps geben und die große Vielfalt des kirchlichen Lebens und der kirchlichen Aktivitäten deutlich machen.
 
An wen wendet sich die AdventsZeit konkret?
Die Zielgruppe der AdventsZeit sind die rund 90 Prozent der Katholiken, die momentan keinen oder kaum direkten Kontakt zur Kirche haben. Diese Menschen haben wir besonders in den Blick genommen und möchten mit ihnen in den Kontakt kommen.
 
Ist die AdventsZeit als Verteilzeitung eine Konkurrenz zu den Pfarrbriefen der Pfarrgemeinden im Erzbistum Köln?
Die AdventsZeit ist keine Konkurrenz zu den Pfarrbriefen. Sie versteht sich vielmehr als Ergänzung. In der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit werden viele Medien eingesetzt, die jeweils auf eine bestimmte Zielgruppe, ein bestimmtes Publikum zugeschnitten sind. So berichtet der Pfarrbrief hauptsächlich aus dem lokalen Umfeld der Pfarrgemeinden. Die Adventszeit ist hier eher regional, auf das ganze Erzbistum Köln bezogen ausgerichtet. Vor diesem Hintergrund haben Pfarrbriefe und die Verteilzeitung ihre jeweils eigene Funktion. Ich halte beide Medien für unverzichtbar. Dies bestätigen ja auch die aktuellen Umfrageergebnisse. Sowohl Pfarrbriefe als auch die Verteilzeitungen haben eine sehr hohe Lesequote und erreichen sehr viele Menschen.
 
Ist eine Zeitung in Papierform wie die AdventsZeit noch zeitgemäß?
Unbedingt. So, wie die Pfarrbriefe mehrfach zur Hand genommen werden, nutzen viele Menschen die AdventsZeit als Lesestoff. Gerade unsere oftmals doppelseitigen Fotos finden bei der Leserschaft großen Anklang. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich glaube, dass es sich  viele Menschen lieber mit einer ansprechend und einladend gestalteten Zeitschrift gemütlich machen, als mit einem Tablett. Print ist nicht tot. Ganz im Gegenteil. Dennoch verknüpfen wir in der Printausgabe auch Inhalte mit Angeboten auf der Internetseite der Adventszeit und dem eigenen Facebook-Auftritt. Neben einer digitalen Ausgabe der Adventszeit werden auch noch Zusatzangebote wie Videos, Impulse und weiterführende Informationen den Leserinnen und Lesern angeboten, weil wir feststellen, dass dieses crossmediale Angebot immer stärker nachgefragt wird.
 
Herr Boecker, vielen Dank für das Interview.