Ab 14 Jahren: Jugendliche dürfen Pfarrgemeinderat mitwählen

03.11.2013

Wenn am kommenden Wochenende im Erzbistum Köln die Pfarrgemeinderäte neu gewählt werden, dürfen zum ersten Mal auch Jugendliche ab dem Alter von 14 Jahren mitwählen. Doch gehen sie auch zur Wahl? An Appellen zumindest fehlt es nicht.
 
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend freut sich, dass das Erzbistum Köln seiner Bitte, das Wahlalter zu senken, stattgegeben hat. „Die Senkung des Wahlalters verdeutlicht, dass insbesondere die Kirche Jugendliche an Entscheidungen beteiligen möchte. Auch sie haben bereits ein hohes Verantwortungsgefühl und sind in der Lage, demokratische Entscheidungen mitzutragen“, sagt Elke Schlangen, Vorsitzende des BDKJ Neuss. Doch sie geht noch weiter und sieht darin einen ersten Schritt, das allgemeine Wahlalter in Deutschland zu senken - eine vom BDKJ angestrebte Forderung.
 
Auch an praktischen Maßnahmen mangelt es nicht: Die Katholische Jugendagentur Düsseldorf, die für den Rhein-Kreis Neuss zuständig ist, hat einen Flyer verbreitet, mit dem über Zusammensetzung und Arbeitsweise des Pfarrgemeinderates informiert wird. Auch in der Pfarreiengemeinschaft Neuss-Mitte weisen die Verantwortlichen der Messdiener- und Jugendarbeit so auf die Wahl hin. Auf wenigen Seiten und mit kurzen Sätzen gibt es Erläuterungen, was der Pfarrgemeinderat ist und welche Aufgaben er hat. „Wir möchten die Jugendlichen unserer Gemeinde zum Wählengehen animieren“, erklären die Organisatoren. „Gemeindeleben bedeutet nicht nur, Angebote wahrzunehmen, sondern auch selber mitzubestimmen.“ Der Pfarrgemeinderat beschäftige sich schließlich auch mit der Jugendarbeit in der Pfarreiengemeinschaft, also mit dem konkreten Alltag der Kinder und Jugendlichen.
 
„Wenn Du zur Wahl gehst, bestimmst Du mit, wer das tut. Du kannst dafür sorgen, dass dort Menschen mitarbeiten, die Du kennst und die Dich und Deine Anliegen kennen“, heißt es auf dem Neusser Handzettel. Schlagkräftig ist diese Begründung mit Sicherheit. Ob sie die Kinder und Jugendlichen an die Wahlurnen treibt, bleibt abzuwarten.